Bodenschutzkonzept der Stadt Rodgau

Bedeutung der Böden

Böden bilden die Lebensgrundlage für den Menschen. Sie produzieren Nahrung, filtern und speichern Regenwasser, speichern Kohlendioxid aus der Luft und sind Lebensraum für unzählige Pflanzen, Tiere und Pilze. Wo es keine Böden gibt, herrscht lebensfeindliche Wüste und schnell wird deutlich, dass der Schutz der Böden eine der dringlichen Aufgaben der Menschheit ist und in Zukunft angesichts des Klimawandels noch stärker in den Vordergrund rücken wird. Darüber hinaus wird alleine in Deutschland jeden Tag eine Fläche von rund 70 Fußballfeldern „verbraucht“, in dem sie für Siedlungen und Verkehrsanlagen bebaut wird. Vor diesem Hintergrund hat sich die Bundesregierung zum Ziel gesetzt, den täglichen Zuwachs an Siedlungs- und Verkehrsfläche in Deutschland von heute rund 51 Hektar pro Tag bis zum Jahr 2030 auf unter 30 Hektar pro Tag zu reduzieren, um bis zum Jahr 2050 einen Flächenverbrauch von netto Null im Sinne einer Flächenkreislaufwirtschaft zu erreichen. 

Rodgauer Bodenschutzkonzept

Unter dem Motto „Die Stadt Rodgau handelt verantwortungsvoll und nachhaltig, um ihre Böden für zukünftige Generationen zu bewahren.“ hat die Stadtverwaltung mit dem Ingenieurbüro Schnittstelle Boden aus Ober-Mörlen ein Bodenschutzkonzept erstellt, welches vom Umweltministerium des Landes Hessen in der Höhe von 85 % finanziell gefördert wird. Damit soll auch das Erreichen der nationalen Flächenkreislaufwirtschaft unterstützt werden. Ein kommunales Bodenschutzkonzept trägt dazu bei, die unterschiedlichen Anforderungen, Belange und Zielsetzungen des Schutzguts Boden zu berücksichtigen und Planungen auf eine nachhaltigere Grundlage zu stellen. Bislang ist die Erstellung von Bodenschutzkonzepten in Kommunen noch nicht weit verbreitet. Derzeit gibt es in ca. 15 Städten in Deutschland kommunale Bodenschutzkonzepte. Zusammen mit der bereits vorliegenden Klimaanalyse und dem Klimaschutzkonzept, ist das Bodenschutzkonzept für die Verwaltung als Steuerungsinstrument der städtebaulichen Entwicklung zu verstehen. Denn Böden sind eine wertvolle, aber oft unbekannte Ressource. 

Sinn und Zweck eines Konzeptes

Bodenschutzkonzepte sollen Böden langfristig schützen, nachhaltig nutzen und auch wiederherstellen. Sie basieren auf einer detaillierten Bestandsaufnahme der Bodenverhältnisse und beinhalten auch eine Bodenfunktionsbewertung. Darüber hinaus treffen die Konzepte auch Aussagen zu Klimaschutz, Klimaanpassung, Erosionsschutz, Wasserrückhaltung und Flächeninanspruchnahme um die vielfältigen Funktionen des Bodens zu bewahren und negative Einflüsse – wie schädliche Bodenveränderungen – zu vermeiden oder zumindest zu minimieren. Mithilfe von Bewertungskarten lassen sich besonders schützenswerte Böden identifizieren und bei zukünftigen Planungen und Bauvorhaben einbeziehen. Diese thematischen Karten werden im öffentlich zugänglichen städtischen webbasierten geographischen Informationssystem dargestellt. Das Konzept wird in der Sitzung des Ausschusses für Stadtentwicklung, Planung und Bau am 27. November um 19.30 Uhr, im Stadtverordnetensaal vorgestellt und erläutert. Die interessierte Öffentlichkeit ist hierzu herzlich eingeladen.