Heimspiel
Zwei Rodgauer Künstler zeigen Ihre Werke unter dem passenden Titel: ‚Heimspiel‘ in der Rodgau Galerie. Lothar Steckenreiter präsentiert Skulpturen aus Eichenholz und filigrane Stabplastiken. Letztere wirken schwerelos und schwebend, sie stehen in der Tradition des Konstruktivismus. Die Eichenskulpturen beschränken sich auf das Thema einfache, elementare, vertikale Formen. Das Material stammt aus alten, abgerissenen Fachwerkhäusern oder Scheunen vorwiegend aus Nieder-Roden. Der gelernte Schlosser und Goldschmied haucht den teils Jahrhunderte alten Balken neues Leben ein. Jedes ist ein Individuum mit einer anspruchsvollen Ästhetik. Ein ausgewogenes Zusammenspiel von Material, Technik und Handwerk. Die verborgene lyrische Harmonie erschließt sich einem erst dann, wenn man sich in Ruhe auf einen Dialog mit ihnen einlässt. Korrespondierend dazu sind von Max Müller Schriftblätter aus dem Zyklus ‚Briefe aus dem Elfenbeinturm‘ zu sehen. Entstanden in der Zeit der Corona Pandemie. Der Focus lag bei dem Hainhäuser Künstler in den eineinhalb Jahren plötzlich auf anderen Themen. Die künstlerische Arbeit stand nicht mehr im Mittelpunkt. Diese lange, für ihn gewonnene Zeit nutzte er zur täglichen Reflexion, um daraus neue Ideen zu entwickeln, neu zu denken, eingefahrene Strukturen aufzubrechen, Experimente zu wagen. Dazu werden eine Reihe von Fotoarbeiten und kombinierte Fotografien mit Malereien gezeigt. Müller nennt es auch digitale Malerei.